English below Liebe FreundInnen, liebe KollegInnen, sehr geehrte Damen und Herren! Diese Woche haben sich RAW MATTERS und Lisa Truttmann Woche gemeldet.
Dass junge KünstlerInnen die Erfahrung der Bühne machen können, war uns ein Anliegen und in diesem Sinne haben wir im Jänner, Februar und März mit der Plattform für aufstrebende, unabhängige PerformancekünstlerInnen RAW MATTERS zusammengearbeitet. Deborah Hazler und Nanina Kotlowski, Mitbegründerinnen dieses Vereins, haben uns aus Wien geschrieben.
Lisa Truttmann ist eine Wiener Künstlerin, Mitglied der Golden Pixel Cooperative. Ihr brillanter Essay-Film TARPAULINS ist 2018 in den österreichischen Kinos gelaufen und ist jetzt als VOD (legal streamen) mit deutschen Untertiteln
verfügbar. Grätzel-Tipp: Die Buchhandlung Orlando (Liechtensteinstraße 17) ist immer gut ausgestattet ! Dear friends, colleagues, ladies and gentlemen, This week we got news from RAW MATTERS and Lisa Truttmann.
Because it is important for us to give artists the opportunity to experience the stage, we're very happy about our collaboration since January with RAW MATTERS, a platform offering dance and performance artists a possibility to share their new ideas and their works in process in front of an audience. Deborah Hazler and Nanina Kotlowski, cofounder of this platform sent us letters from their quarantine in Vienna.
Lisa Truttmann is a viennese artist, member of the Golden Pixel Cooperative. In 2018 her first feature lenght essay-film TARPAULINS was released in the Austrian cinema. Now we warmly recommend you to watch her smart film on Video On Demand in english with german subtitles.
Hood - Tip of the week: The well-sortet book-store Orlando (Liechtensteinstrasse 17)
TARPAULINS
Lisa Truttmann | VOD (legal streamen)
AT/USA-2017, 78 min, Englisch und Spanisch OmdU
An der US-Westküste finden sich in den lokalen Zeitungen schier unzählige Annoncen von Kammerjägern. Die titelgebenden Tarpaulins sind eine Art von Zelten, in die ganze Ein- und Mehrfamilienhäuser à la Christo eingehüllt werden, um die Immobilien in einem zweiten Schritt begasen und so das Ungeziefer vernichten zu können. TARPAULINS verwebt die Geschichte der Zeltbahnen mit jener der ungeliebten Bewohner (oder eher Vertilger) der Häuser – einer der Erzählstränge verführt gar zu Horrorfilm-Fantasien: Termiten! Und erweitert das Feld um ästhetische Sensationen: Farben, Formen und Geräusche der Tarpaulins – und selbstredend auch die Geräusche der Termiten. Ein Fest für die Sinne! [Viennale]
Pressespiegel „Zeugnis der mutigen Handschrift einer vielversprechenden Filmemacherin“ FALTER
„Es ist großartige Filmkunst“ Die Furche „Truttmann nutzt die essayistische Form, um ihren Film spielerisch zu erweitern.“ Der Standard
„Lisa Truttmann’s documentary manages to build up an unexpected tension in contrast to her calm voice.“ fm4
„Ein Filmessay à la Chris Marker“ Die Presse
Briefe aus der Quarantäne
Lisa Truttmann
Liebe Lise,
Lieber Pierre, Woran ich gerade arbeite und wie ich meine Zeit verbringe? Geplant war eigentlich eine Residency in den Redwoods in Kalifornien, die ich vielleicht im nächsten Frühling nachholen kann. Glücklicherweise war und bin ich mit einem Stipendium und ein paar Auftragsarbeiten gut versorgt, und konnte daher einfach Residency zu Hause machen. So hab ich also die letzten Wochen in meiner kleinen Wohnung verbracht und mich jenen Arbeiten gewidmet, die im Trubel der vergangenen Jahre viel zu lange liegengeblieben sind. Darunter ein filmisches Portrait einer Kalligrafin in
Shanghai, die im Park Gedichte mit Wasser auf den Boden schreibt, die nach kurzer Zeit wieder vertrocknen. Oder ein Kurzfilm über eine Piratenbucht südöstlich von London, der in Zusammenarbeit mit dem Saxophonisten Guido Spannocchi entstanden ist. Mein Hauptfokus liegt aber derzeit auf der Recherche und Entwicklung eines größeren Projekts, in dem ich mich mit Objektbiografien und -inszenierungen, Subjekt/Objekt Beziehungen, Material Culture, persönlichen Archiven, Besitz und Verlust beschäftige. Die ersten Studiotests und Dreharbeiten Anfang April mussten wir absagen, hoffen aber dass der derzeitige Drehstopp bald gelockert wird und wir unsere Arbeit im Mini-Team bald wieder aufnehmen können. Trotz
Krise und politischem Irrsinn muss ich zugeben, dass der Rückzug meiner Arbeit gutgetan hat. Aber mittlerweile ist der Solo-Trip längst zu unergiebig, die Wohnung zu eng und das Internet zu weit. Yoga vor der dem Bildschirm nervt, und auch das kollektive Klatschen im Innenhof des Gemeindebaus jeden Abend pünktlich um 17:59 Uhr hat ein Ende genommen. Umso schöner war es, kürzlich meine Kolleginnen der Golden Pixel Cooperative endlich wieder, in einem zwar kleinen und distanzierten, aber immerhin persönlichen Treffen wiederzusehen und gemeinsame Ideen im Kollektiv weiterzuspinnen. Ich freu mich sehr, dass ihr Tarpaulins hier noch einmal eine Plattform bietet, und mich die eine oder der andere
auf meinem termitischen Streifzug durch Los Angeles begleiten kann. Bis hoffentlich ganz bald wieder bei euch im Le Studio! Lisa
Briefe aus der Quarantäne
RAW MATTERS
Liebe Lise! Lieber Pierre! Ich schaffe es nicht in Worte zu fassen, alle Gedanken und Bewegungen, die sich seit 15. März bei mir im Gehirn und Körper verirren und verwirren. Ich habe das Privileg nicht so viel vermissen zu müssen. Nur das reale Zusammenkommen um gemeinsame Erfahrungen zu teilen, das spontane und unabsichtige Berühren eines fremden Menschen mit dem darauffolgenden verlegenen Lächeln, die festen Umarmungen von Freund*innen, die Hand von meinem Vater zu halten, während wir schweigend nebeneinander sitzen – diese Berührungen, die fehlen
mir. Ich habe 42 Handschuhe fotografiert während ich alleine oder zu zweit lange oder kürzere Spaziergänge gemacht habe. Ansonsten kann ich nicht genau sagen, was ich in dieser noch nicht wirklich vergangenen Zeit gemacht oder nicht gemacht habe. Was davon zu erzählen ist wirklich relevant für die virtuelle Welt? Ich freue mich schon darauf, euch wieder zu sehen und links und rechts auf die Wangen zu küssen. Aber eins nach dem anderen… Alles Liebe, Deborah Hazler
Dear Lise, Dear Pierre,
With Raw Matters I miss the artists, entering the theater, the darkness, collecting donations at the door while saying hi to everyone! Sitting next to each other, sharing the very special moment of a performance experiment, coming together. Sharing what we have experienced or simply just sharing the moment afterwards, as we are waiting, together, to grab some food at the buffet or a drink at the bar. How will we continue to offer food after the performances? Eating together, sipping from each others glasses and stealing bites from each others plates? Some thoughts I have while I am busy with my sourdough experiments, to make sure my stomach is satisfied in those challenging times. Its something I enjoy, something that satisfies me and something I would like to share with you:
The starter, „the mother":
1.)Take half a cup Rye Flour and add warm water (1 cup in total)
leave it for 3 days until it starts bubbling (place it somewhere warm in your room)
2.) Add 2 more cups of flour and some warm water, put a wet towel on top and leave it again for another 4 hours, wait for more bubbles
save a little bit a side and put it „to bed" in the fridge for the next time to immediately start with step two
3.) Add 4 cups of flour and nuts, seeds or spices (flaxseeds, pumpkin, coriander, anis..) pinch of salt a bit of warm water until the dough has the consistence of peanut butter
4.) put all in an oiled baking form, add seeds on top if you like,
leave it to rise over night
put it into the oven 40mins (approx. 220 degrees)
I am looking forward transitioning from the virtual to sharing the real thing with both of you again,
Nanina Kotlowski
und wie Lady MacBeth sagte:
„Wash your hands, put on your nightgown; look not so pale.“
Mit freundlichen Grüßen,
Pierre-Emmanuel Finzi und Lise Lendais
Künstlerisches Leitunsgduo LE STUDIO Film und Bühne
c/o Studio Molière
Liechtensteinstr. 37, 1090 Wien
VORSCHAU*
* denn irgendwann machen wir für euch wieder auf.
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Kinostart demnächst
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LE STUDIO Film und Bühne
ZVR 1757658683
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